„Die Lernfähigkeit ist eine Angelegenheit der geistigen Haltung, nicht des Alters.“

Emil Oesch

Glossar

Hier entsteht ein Glossar und es werden Begriffe aus unterschiedlichen Themenbereichen erläutert.

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Es gibt in diesem Verzeichnis 1 Eintrag, die mit dem Buchstaben P beginnen.
P
Paartherapie
In einer Paartherapie geht es darum, Konflikte in einer Partnerschaft zu erkennen, zu bearbeiten und zu überwinden - egal ob sie akut oder chronisch sind. Dabei ist das Ziel der Therapie, die Kommunikations-, Beziehungs- und Partnerschafts-Fähigkeiten beider Partner zu stärken. Im Lauf der Therapie lernen die Partner, die Hintergründe der Konflikte und ihren eigenen Anteil daran zu verstehen und gleichzeitig ihren Partner besser kennenzulernen. Gemeinsam mit dem Therapeuten erarbeiten sie Strategien, um Probleme und Stresssituationen besser zu bewältigen. Eine wichtige Voraussetzung für eine erfolgreiche Paartherapie ist, dass beide Partner zu einer Therapie bereit sind und aktiv an Veränderungen mitarbeiten wollen. In der Regel werden die Partner gemeinsam zu den Therapiesitzungen eingeladen. Im Vergleich zur Paar- oder Eheberatung geht eine Paartherapie in der Regel geht tiefer in die Bearbeitung der Probleme und unterstützt das Paar in seinem individuellen Prozess, eigene und individuelle Lösungen zu finden und zu etablieren. Vorgehensweise in einer Paartherapie In einer Paartherapie wird zum einen geschaut, welche äußeren Faktoren zu Problemen führen und wie sie verändert werden können – etwa, wenn sich beide Partner bei Erziehungsfragen uneinig sind oder wenn sie durch vielfältige Verpflichtungen kaum noch gemeinsame Zeit miteinander verbringen. Gleichzeitig wird ihnen Raum gegeben, um über tiefergehende Themen zu sprechen: zum Beispiel über Wünsche und Bedürfnisse an die Partnerschaft, Ängste, Enttäuschungen und Verletzungen. Die Probleme und Konflikte in einer Partnerschaft entstehen immer durch die wechselseitigen Beziehungsmuster zwischen beiden Partnern. Gleichzeitig geht es oft um Themen aus dem bisherigen Leben, die das Verhalten in der Partnerschaft beeinflussen. m Rahmen der Paartherapie identifiziert der Therapeut die klassischen Muster, die zu Konflikten und deren Eskalation führen können. Dabei ist es von besonderer Bedeutung, die Themen zu ergründen, die aus den Herkunftsfamilien der Partner resultieren und im Streit zur Sprache kommen. Ein Beispiel hierfür wäre, dass ein Partner in seiner Kindheit wenig Zuverlässigkeit oder viel Strenge erfahren hat und deshalb stark auf ähnliches Verhalten des Partners reagiert. Im Rahmen der Therapie gilt es, diese Beziehungsmuster und Grundorientierungen genau zu verstehen und durch neue, konstruktivere Wege des Umgangs miteinander zu ersetzen. Eine Paartherapie zeichnet sich dadurch aus, dass der Therapeut nicht als alleiniger Problemlöser agiert, sondern vielmehr als Moderator, der den Veränderungsprozess in der Beziehung anleitet und begleitet. Der Fokus liegt hierbei auf den wechselseitigen Beziehungsmustern, welche die Probleme in der Partnerschaft verursachen und somit keinen der beiden Partner allein für die Schwierigkeiten verantwortlich machen. Der Therapeut legt großen Wert auf den Aufbau einer vertrauensvollen Beziehung zu beiden Partnern und schafft einen sicheren Rahmen, in dem beide ihre Gefühle und Bedürfnisse offen ausdrücken können. Ziel der Paartherapie ist es, dass die Partner langfristig in der Lage sind, ihre Probleme selbstständig zu lösen und eine harmonische Beziehung zu führen. Ein wichtiger Aspekt hierbei ist die Förderung von Autonomie und Eigenverantwortung. Die Paartherapie setzt dabei auf die Stärken und Ressourcen beider Partner, um ihre Beziehung zu verbessern. Die Vorteile einer Paartherapie Wenn sich ein Paar in einer Krise befindet, können viele intensive Gefühle wie Wut, Enttäuschung, Verletzung und Traurigkeit im Spiel sein. In dieser Situation kann eine Therapeutin als unabhängige und neutrale Dritte dazu beitragen, dass die problematischen Themen trotz des emotionalen Wirrwarrs konstruktiv angegangen werden. Sie kann im Gespräch eine ruhige und besonnene Atmosphäre schaffen und somit einen Rahmen bieten, in dem sich beide Partner begegnen können. Durch gezielte Gesprächstechniken kann die Therapeutin das Gespräch in eine positive Richtung lenken und auch in emotional aufgeladenen Gesprächen mehr Ruhe bringen. Darüber hinaus hilft sie den Klienten dabei, ihre momentanen Gefühle klarer wahrzunehmen. Als Expertin für zwischenmenschliche Beziehungen hat die Therapeutin oft eine höhere Autorität, um den Verlauf des Gesprächs zu lenken und notwendige Veränderungen anzustoßen. In der Paartherapie werden üblicherweise typische Probleme behandelt, die in einer Beziehung auftreten können. Diese umfassen Konflikte und Krisen, in denen der Streit so weit eskaliert ist, dass beide Partner keinen Ausweg mehr sehen, um gemeinsam nach Lösungen zu suchen und konstruktiv zu handeln. Weiterhin kann die Partnerschaft durch belastende Lebenssituationen beeinträchtigt werden, wie zum Beispiel Beruf und Familie, Umzüge oder Auszüge der Kinder. Eine weitere Herausforderung besteht darin, den Umgang mit Untreue von einem oder beiden Partnern zu bewältigen. Auch Gewalt in der Partnerschaft, sowie der Umgang mit Trennung oder Scheidung können eine Rolle spielen. Wenn ein Partner psychisch oder körperlich erkrankt, kann dies durch Beziehungsprobleme verstärkt werden und die Partnerschaft belasten. Schließlich suchen manche Paare auch nach einem Weg, um ihre Beziehung wieder zu beleben, wenn sie sich emotional voneinander entfernt haben. Wichtig ist, dass der Erfolg einer Paartherapie stark von den Paaren selbst abhängt. Viele Paare suchen erst dann eine Paartherapie auf, wenn ihre Konflikte bereits weit fortgeschritten sind. Nachdem die Konflikte erfolgreich gelöst wurden, besteht die Möglichkeit für beide Partner, ihre Liebe und Zuneigung nicht nur zu bewahren, sondern sogar zu erweitern. Dies kann erreicht werden, indem beide Zeit und unvergessliche Momente miteinander teilen, ihre Zuneigung und Bewunderung ausdrücken, die Wünsche und Vorstellungen des anderen achten und gemeinsam einen Sinn im Leben finden - durch etwas, das beiden Partnern von Bedeutung ist, wie ein gemeinsames Hobby, das gemeinsame Haus oder die Kinder. Der Therapeut gibt den Klienten wertvolle Tipps oder konkrete Hausaufgaben, um diese Fähigkeiten zu verbessern.