Glossar

„Die Lernfähigkeit ist eine Angelegenheit der geistigen Haltung, nicht des Alters.“

Emil Oesch

Glossar

Im Glossar finden Sie kurze, verständliche Erläuterungen zentraler Begriffe aus Psychotherapie, Hypnosetherapie, Coaching, Paar- und Sexualtherapie. Die Inhalte richten sich an Klient:innen und Interessierte, die sich über Fachbegriffe informieren möchten.

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Scham
Scham ist ein starkes, oft schmerzhaftes Gefühl, das mit dem Eindruck verbunden ist, den eigenen oder gesellschaftlichen Erwartungen nicht zu genügen. Sie kann Rückzug, Schweigen oder Selbstabwertung auslösen. In der Therapie wird ein geschützter Raum geschaffen, in dem Schamgefühle achtsam wahrgenommen und entlastet werden können.
Scham- oder schuldgeprägte Beziehungserfahrung
In manchen Beziehungen spielt Scham oder Schuld eine große Rolle – etwa durch frühere Verletzungen, überhöhte Erwartungen oder alte Rollenmuster. Diese Gefühle können Nähe blockieren. In der Paartherapie wird ihnen Raum gegeben, ohne zu beschämen – und Wege zu einem wertschätzenderen Miteinander erarbeitet.
Schamgefühl
Schamgefühle entstehen, wenn jemand sich als „falsch“, ungenügend oder bloßgestellt erlebt. Sie führen häufig zu Rückzug, Schweigen oder Selbstabwertung. In der Therapie wird ein Raum geschaffen, in dem Scham achtsam wahrgenommen und entlastet werden kann – ohne Beschämung.
Schamreaktion bei Nähe
Scham bei Nähe tritt auf, wenn das Gesehenwerden durch andere als unangenehm oder entblößend erlebt wird – selbst in wohlwollendem Kontakt. Sie äußert sich oft in Verlegenheit, Rückzug oder Abwehr. In der Therapie geht es darum, Nähe wieder als regulierbares und nährendes Erleben zugänglich zu machen.
Schamvermeidung
Schamvermeidung beschreibt Strategien, mit denen Menschen versuchen, unangenehme oder entwertende Gefühle von Bloßstellung zu umgehen. Dazu zählen Rückzug, Perfektionismus oder Überanpassung. In der Therapie geht es darum, Scham als regulierbares Gefühl wahrzunehmen und sich schrittweise in selbstbestimmter Weise zu zeigen.
Schizophrenie
Die Schizophrenie ist eine Form der Psychose, bei der Wahrnehmung, Denken, Fühlen und Verhalten stark beeinträchtigt sein können. Typisch sind Stimmenhören, Wahnvorstellungen oder ein Rückzug von der Außenwelt. Die Behandlung kombiniert meist medikamentöse Therapie, Psychoedukation und psychosoziale Begleitung.
Schlafstörung (Insomnie)
Eine Schlafstörung liegt vor, wenn Ein- oder Durchschlafprobleme länger andauern und zu Erschöpfung oder Leistungseinbußen führen. Häufige Ursachen sind Stress, Grübeln, Ängste oder belastende Lebenssituationen. In der Psychotherapie werden Schlafgewohnheiten, innere Spannungen und gedankliche Muster bearbeitet.
Schlafstörungen
Schlafstörungen äußern sich durch Schwierigkeiten beim Ein- oder Durchschlafen, frühes Erwachen oder nicht erholsamen Schlaf. Sie können Ausdruck psychischer Belastungen, innerer Unruhe oder körperlicher Beschwerden sein. In der Therapie wird nach möglichen Ursachen gesucht und an förderlichen Verhaltensweisen gearbeitet.
Schmerzen beim Sex
Schmerzen beim Sex – medizinisch als Dyspareunie bezeichnet – können körperliche, psychische oder beziehungsbezogene Ursachen haben. Sie führen oft zu Angst vor Sexualität oder Rückzug. Die Sexualtherapie bietet Raum zur Ursachenerforschung und zur Entwicklung individueller Lösungswege in einem geschützten Rahmen.
Schuldgefühle
Schuldgefühle entstehen, wenn jemand glaubt, gegen eigene oder äußere moralische Maßstäbe verstoßen zu haben. Sie können hilfreich sein – aber auch lähmen oder manipulativ eingesetzt werden. In der Therapie wird zwischen realer Verantwortung und übermäßiger Selbstanklage unterschieden und ein gesunder Umgang mit Schuld entwickelt.
Schutz durch Funktionieren
Viele Menschen entwickeln das Muster, durch Leistung, Struktur oder Pflichterfüllung emotionale Unsicherheit zu kompensieren. Gefühle werden dabei oft ausgeblendet. In der Therapie wird dieses Funktionieren als Schutz anerkannt – und schrittweise ergänzt durch Kontakt zu inneren Bedürfnissen und Lebendigkeit.
Schutz durch Rückzug
Rückzug ist oft kein Zeichen von Desinteresse, sondern ein Schutzmechanismus: gegen Überforderung, gegen Streit, gegen Enttäuschung. In der Paartherapie wird Rückzug nicht verurteilt, sondern verstanden – und es wird gemeinsam nach Wegen gesucht, wieder in Kontakt zu kommen.
Schutzanzüge in der inneren Struktur
Schutzanteile sind innere Persönlichkeitsanteile, die durch Rückzug, Kontrolle oder Abwehr dafür sorgen, dass verletzliche Gefühle nicht überwältigen. Sie haben oft wichtige Funktionen, behindern aber manchmal Entwicklung. In der Therapie wird ein respektvoller Umgang mit diesen Anteilen entwickelt – ohne sie zu bekämpfen.
Schutzmechanismus
Schutzmechanismen sind unbewusste psychische Strategien, die belastende Gefühle oder Konflikte abmildern – etwa Verdrängung, Projektion oder Verleugnung. Sie entstehen als Versuch, das seelische Gleichgewicht zu erhalten. In der Psychotherapie werden Schutzmechanismen erkannt, reflektiert und durch bewusstere Bewältigungsformen ersetzt.
Schutzstrategien
Schutzstrategien sind unbewusste psychische Muster, die helfen sollen, schmerzhafte Gefühle wie Angst, Scham oder Ohnmacht nicht zu spüren. Dazu gehören z. B. Rückzug, Anpassung, Kontrolle oder Abwehr. In der Therapie werden diese Strategien behutsam erkannt und durch neue, gesunde Verhaltensweisen ergänzt.
Schweigen als Beziehungsmuster
Schweigen in Beziehungen kann Ausdruck von Rückzug, Überforderung oder passivem Widerstand sein. Als wiederkehrendes Beziehungsmuster führt es häufig zu Missverständnissen, emotionaler Distanz oder Eskalation. In der Therapie wird erarbeitet, wie Sprachlosigkeit durch ehrliche, wertschätzende Kommunikation ersetzt werden kann.
Schweigen als Schutzreaktion
Manche Menschen schweigen nicht aus Gleichgültigkeit, sondern weil sie überfordert, verletzt oder hilflos sind. In der Paartherapie wird dieses Schweigen verstehbar gemacht – und Wege gesucht, wie dennoch Kontakt entstehen kann, ohne zu drängen oder zu werten.
Schweigen in der Beziehung
Schweigen kann viele Ursachen haben: Rückzug, Unsicherheit, Erschöpfung oder ungelöste Konflikte. Es entsteht ein Nebeneinander statt eines Miteinanders. In der Paartherapie wird das Schweigen achtsam betrachtet – nicht als „Fehler“, sondern als Ausdruck eines ungelösten Themas.
Selbstabgrenzung
Selbstabgrenzung meint die Fähigkeit, die eigenen Bedürfnisse, Werte und Grenzen klar zu erkennen und nach außen zu vertreten. Sie ist essenziell für gesunde Beziehungen und seelisches Wohlbefinden. In der Therapie wird Selbstabgrenzung gestärkt, besonders dort, wo sie durch alte Beziehungserfahrungen erschwert wurde.
Selbstabwertung
Selbstabwertung beschreibt das wiederkehrende Herabsetzen der eigenen Person – etwa durch negative Gedanken, übermäßige Selbstkritik oder Vergleiche mit anderen. Sie ist häufig Folge früher Kränkungen oder rigider Leistungsansprüche. Therapeutisch wird daran gearbeitet, innere Bewertungen zu hinterfragen und neue Sichtweisen zu entwickeln.
Selbstabwertung nach Misserfolg
Nach Misserfolgen oder Kritik reagieren manche Menschen mit übermäßiger Selbstabwertung. Es entstehen Gefühle von Versagen, Scham oder innerem Rückzug. In der Therapie wird daran gearbeitet, eigene Leistungen realistisch zu bewerten und einen wohlwollenderen Umgang mit sich selbst zu entwickeln.
Selbstanbindung
Selbstanbindung beschreibt den inneren Zustand, mit sich selbst verbunden zu sein – mit Körper, Gefühlen, Bedürfnissen und Werten. Sie ist die Grundlage für innere Stabilität und authentisches Handeln. In der Therapie wird Selbstanbindung gestärkt, besonders dort, wo sie durch frühe Anpassung oder Überforderung verloren ging.
Selbstaufgabe
Selbstaufgabe beschreibt das dauerhafte Zurückstellen eigener Bedürfnisse, Grenzen oder Meinungen – meist aus Angst, andere zu enttäuschen oder zu verlieren. Langfristig führt sie zu Erschöpfung, Unzufriedenheit oder innerer Entfremdung. In der Therapie geht es darum, wieder eine tragfähige Beziehung zu sich selbst aufzubauen.
Selbstbeziehung
Die Selbstbeziehung beschreibt die Art und Weise, wie ein Mensch mit sich selbst umgeht – emotional, gedanklich und im Verhalten. Ein wohlwollender innerer Dialog ist ein wichtiger Faktor für seelische Gesundheit. In der Therapie wird daran gearbeitet, mehr Selbstakzeptanz und innere Stabilität aufzubauen.
Selbstbild
Das Selbstbild ist die Vorstellung, die ein Mensch von sich selbst hat – bezogen auf Eigenschaften, Fähigkeiten, Aussehen und Wert. Es entsteht durch Erfahrungen, Rückmeldungen und innere Überzeugungen. In der Psychotherapie wird daran gearbeitet, ein realistisches, wohlwollendes und stabiles Selbstbild zu entwickeln.
Selbstempathie
Selbstempathie ist die Fähigkeit, sich selbst mitfühlend und ohne Urteil zu begegnen – besonders in schwierigen oder konflikthaften Situationen. Sie ist ein zentraler Schritt, um aus der inneren Klarheit heraus in Verbindung mit anderen zu treten.
Selbstentfremdung
Selbstentfremdung beschreibt das Erleben, sich von den eigenen Gefühlen, Bedürfnissen oder Entscheidungen distanziert zu haben. Menschen handeln „funktionierend“, fühlen sich dabei aber nicht authentisch. In der Psychotherapie wird daran gearbeitet, wieder Kontakt zur eigenen inneren Welt herzustellen.
Selbstfürsorge
Intimitätsangst bezeichnet die Furcht vor emotionaler oder körperlicher Nähe, die oft mit einem Gefühl von Kontrollverlust oder Verletzlichkeit verbunden ist. Betroffene ziehen sich häufig zurück, obwohl sie sich Beziehung wünschen. In der therapeutischen Arbeit wird der Umgang mit Nähe und Sicherheit schrittweise erarbeitet.
Selbstfürsorge in Beziehungen
Wer gut für sich selbst sorgt, kann auch in der Partnerschaft klarer, ausgeglichener und zugewandter sein. In der Paartherapie wird deutlich: Selbstfürsorge ist kein Egoismus, sondern ein wesentlicher Beitrag zum Gelingen der Beziehung – gerade dann, wenn beide unter Druck stehen.
Selbsthass
Selbsthass ist eine extreme Form der Selbstabwertung, die sich in ablehnenden Gedanken, Selbstbestrafung oder selbstschädigendem Verhalten äußern kann. Er geht oft mit traumatischen Erfahrungen oder tiefem Schamgefühl einher. Ziel der Therapie ist es, Mitgefühl für sich selbst aufzubauen und destruktive Muster zu verändern.
Selbstkontakt durch Atmung
Die bewusste Atmung ist ein unmittelbarer Zugang zum Selbstkontakt. Sie hilft, innere Zustände wahrzunehmen, Anspannung zu regulieren und sich zu verankern. In der Therapie wird mit verschiedenen Atemformen gearbeitet – als Mittel zur Erdung, Beruhigung oder Aktivierung je nach Situation.
Selbstkonzept
Das Selbstkonzept ist das Bild, das jemand von sich selbst hat – bezogen auf Eigenschaften, Fähigkeiten, Rollen und Werte. Es entwickelt sich im Laufe des Lebens durch Erfahrungen und Rückmeldungen. In der Therapie wird daran gearbeitet, verzerrte Selbstbilder zu erkennen und ein stimmigeres Selbstverständnis zu entwickeln.
Selbstmitgefühl
Selbstmitgefühl ist die Fähigkeit, sich selbst mit Freundlichkeit, Verständnis und Geduld zu begegnen – besonders in schwierigen Momenten. Es unterscheidet sich von Selbstmitleid und ist ein wichtiger Schutzfaktor gegen Scham, Perfektionismus und innere Härte. In der Therapie wird Selbstmitgefühl gezielt gefördert.
Selbstreflektiert
Selbstreflexion ist die Fähigkeit, das eigene Erleben, Denken und Verhalten bewusst wahrzunehmen und zu hinterfragen. Sie ist ein zentrales Element jeder psychotherapeutischen Arbeit. In der Therapie wird Selbstreflexion gefördert, um sich selbst besser zu verstehen und neue Handlungsoptionen zu entwickeln.
Selbstregulation
Selbstregulation bezeichnet die Fähigkeit, Gedanken, Gefühle und Impulse wahrzunehmen und so zu steuern, dass ein inneres Gleichgewicht erhalten bleibt oder wiederhergestellt wird. Sie ist zentral für psychische Stabilität. Therapeutische Methoden unterstützen dabei, Selbstregulation zu stärken und in belastenden Situationen handlungsfähig zu bleiben.
Selbstregulation bei Hochsensibilität
Hochsensible Menschen nehmen Reize, Stimmungen oder Spannungen intensiver wahr. Selbstregulation bedeutet hier, den Umgang mit Überstimulation, Rückzug und emotionaler Balance bewusst zu gestalten. In der Therapie werden Wahrnehmung, Grenzen und ressourcenorientierte Strategien zur Reizverarbeitung gestärkt.
Selbstschutzsystem
Das Selbstschutzsystem beschreibt automatische Reaktionen, mit denen der Körper auf gefühlte Bedrohung reagiert – etwa durch Rückzug, Erstarrung, Wut oder Anpassung. In der Paarbeziehung zeigt sich dieses System häufig dann, wenn alte Verletzungen berührt werden. In der traumasensiblen Therapie wird es nicht als „Störung“, sondern als verständliche Schutzleistung betrachtet, die mit Mitgefühl begleitet werden kann.
Selbstwert
Selbstwert beschreibt die innere Bewertung der eigenen Person. Ein gesunder Selbstwert zeigt sich in einem realistischen und stabilen Selbstbild sowie in der Fähigkeit, sich selbst mit Respekt und Akzeptanz zu begegnen. In der Therapie geht es häufig darum, einschränkende Überzeugungen zu hinterfragen und das Selbstwertgefühl zu stärken.
Selbstwert in Beziehungen
Der Selbstwert beeinflusst, wie Menschen sich in Beziehungen erleben, ausdrücken und schützen. Ein instabiler Selbstwert kann zu Abhängigkeit, Rückzug oder übermäßiger Anpassung führen. In der Therapie wird daran gearbeitet, Selbstwertquellen zu stärken und den eigenen Wert unabhängig von Bestätigung im Außen zu erfahren.
Selbstwirksamkeit
Selbstwirksamkeit beschreibt das Vertrauen in die eigene Fähigkeit, Herausforderungen zu bewältigen und Einfluss auf das eigene Leben zu nehmen. Sie ist eng mit Selbstwert und Resilienz verbunden. In der Therapie wird daran gearbeitet, Erfahrungen von Wirksamkeit zu stärken und realistische Handlungsspielräume zu erkennen.
Selbstzweifel
Selbstzweifel entstehen, wenn Menschen an ihren Fähigkeiten, ihrer Attraktivität oder ihrem Wert zweifeln. Sie können durch frühe Erfahrungen, Kritik oder Beziehungserfahrungen verstärkt werden. Ziel der therapeutischen Arbeit ist es, ein realistisches und wohlwollendes Selbstbild aufzubauen und die innere Selbstkritik zu verringern.
Sensate Focus
Sensate Focus ist eine Methode aus der Sexualtherapie, bei der Paare oder Einzelpersonen lernen, Berührung ohne Leistungsdruck zu erleben. Der Fokus liegt auf achtsamem Spüren, nicht auf Erregung oder Orgasmus. Die Übungen helfen, wieder in Kontakt mit dem eigenen Körper und mit Lust zu kommen.
Sexocorporel
Sexocorporel ist ein sexualtherapeutischer Ansatz, der Körperwahrnehmung, Bewegungsmuster, Atmung und inneres Erleben in die Therapie einbezieht. Ziel ist ein lustvolles, stimmiges und individuell passendes sexuelles Erleben. Der Ansatz stammt aus Kanada und wird international therapeutisch angewendet.
Sexsucht
Sexsucht, auch hypersexuelles Verhalten genannt, beschreibt ein übermäßiges Verlangen nach sexuellen Aktivitäten, das den Alltag und zwischenmenschliche Beziehungen beeinträchtigen kann. In der Therapie wird daran gearbeitet, Kontrollstrategien zu entwickeln und die Ursachen des Verhaltens zu verstehen.
Sexualität in der Paarbeziehung
Veränderungen im sexuellen Erleben gehören zu den häufigsten Themen in Paarbeziehungen – ob es um Lustlosigkeit, unterschiedliche Bedürfnisse oder körperliche Unsicherheit geht. In der Therapie wird offen, respektvoll und ohne Druck über Sexualität gesprochen, um gemeinsam neue Zugänge zu finden.
Sexualtherapie
Sexualtherapie beschäftigt sich mit individuellen oder partnerschaftlichen Problemen im Bereich der Sexualität. Dazu zählen beispielsweise Lustlosigkeit, Schmerzen beim Sex, Erektionsstörungen oder unterschiedliche sexuelle Bedürfnisse. Ziel der Sexualtherapie ist es, ein erfüllendes und selbstbestimmtes Sexualleben zu fördern – unabhängig von Alter, Geschlecht oder Beziehungsform. Die Behandlung erfolgt unter Wahrung von Diskretion und Wertfreiheit.
Sexuelle Aversion
Sexuelle Aversion beschreibt eine starke Abneigung oder sogar Ekel gegenüber sexueller Nähe oder bestimmten sexuellen Handlungen. Betroffene empfinden oft innere Anspannung oder Vermeidungsverhalten. In der Sexualtherapie wird achtsam an den Ursachen gearbeitet, um mehr Klarheit und Entlastung zu ermöglichen.
Sexuelle Dysfunktion
Sexuelle Dysfunktionen umfassen verschiedene Schwierigkeiten im sexuellen Erleben, wie Erektionsstörungen, vorzeitiger Samenerguss, mangelnde sexuelle Erregung oder Orgasmusstörungen. Ursachen können körperlicher oder psychischer Natur sein. Sexualtherapie zielt darauf ab, diese Ursachen zu identifizieren und individuelle Lösungswege zu erarbeiten.
Sexuelle Fantasien
Sexuelle Fantasien sind gedankliche Vorstellungen, die sexuelle Erregung hervorrufen können. Sie sind ein natürlicher Bestandteil der menschlichen Sexualität und variieren stark zwischen Individuen. In der Sexualtherapie werden Fantasien nicht tabuisiert, sondern als Möglichkeit gesehen, mehr über sich selbst und die Paardynamik kennenzulernen.
Sexuelle Frustration
Sexuelle Frustration entsteht, wenn sexuelle Bedürfnisse über längere Zeit unerfüllt bleiben oder nicht im Einklang mit der Beziehung stehen. Sie kann sich in Unzufriedenheit, Gereiztheit oder Rückzug äußern. In der Sexualtherapie wird geklärt, welche Wünsche bestehen und wie ein konstruktiver Umgang damit möglich ist.
Sexuelle Funktionsstörungen
Sexuelle Funktionsstörungen bezeichnen anhaltende Schwierigkeiten mit Erregung, Lust, Orgasmus oder Schmerz beim Sex. Die Ursachen können vielfältig sein. In der Sexualtherapie werden sie ohne Schuldzuweisung betrachtet – mit dem Ziel, das individuelle sexuelle Erleben zu stärken und Druck zu reduzieren.
Sexuelle Gesundheit
Sexuelle Gesundheit bezieht sich auf ein körperliches, emotionales, mentales und soziales Wohlbefinden in Bezug auf Sexualität. Sie erfordert einen positiven und respektvollen Umgang mit Sexualität und sexuellen Beziehungen sowie die Möglichkeit, lustvolle und sichere sexuelle Erfahrungen zu machen. Therapie kann dabei unterstützen, sexuelle Gesundheit zu fördern und sexuelle Probleme zu behandeln.
Sexuelle Identität
Sexuelle Identität umfasst das individuelle Empfinden und die persönliche Bezeichnung der eigenen Sexualität, einschließlich sexueller Orientierung und Geschlechtsidentität. Sie ist ein zentraler Aspekt des Selbstbildes. Therapeutische Unterstützung kann hilfreich sein, um Fragen zur sexuellen Identität zu klären und ein authentisches Leben zu führen.
Sexuelle Identitätsfindung
Sexuelle Identitätsfindung ist der Prozess, in dem Menschen ihre eigene Sexualität erkunden und benennen. Er kann von Unsicherheiten, gesellschaftlichem Druck oder inneren Konflikten begleitet sein. Die psychotherapeutische Begleitung kann unterstützen, Orientierung und Selbstakzeptanz in diesem sensiblen Bereich zu entwickeln.
Sexuelle Kommunikation
Sexuelle Kommunikation meint den Austausch über Wünsche, Grenzen und Bedürfnisse im sexuellen Kontext. Vielen Paaren fällt es schwer, offen darüber zu sprechen. Die Förderung wertschätzender Kommunikation ist ein zentrales Element der Sexual- und Paartherapie und kann zu mehr Verständnis und Intimität führen.
Sexuelle Orientierung
Sexuelle Orientierung beschreibt das anhaltende romantische oder sexuelle Interesse einer Person an anderen Menschen, basierend auf deren Geschlecht. Dazu zählen unter anderem Heterosexualität, Homosexualität, Bisexualität und Asexualität. In der Therapie kann die Auseinandersetzung mit der eigenen sexuellen Orientierung helfen, Selbstakzeptanz zu fördern und mögliche innere Konflikte zu bearbeiten.
Sexuelle Skripte
Sexuelle Skripte sind verinnerlichte Vorstellungen darüber, wie Sexualität ablaufen sollte – geprägt durch Familie, Medien oder Gesellschaft. Sie beeinflussen das Verhalten oft unbewusst. In der Sexualtherapie werden diese inneren Drehbücher sichtbar gemacht und auf ihre persönliche Stimmigkeit hin reflektiert.
Sexuelle Unlust
Sexuelle Unlust beschreibt ein vermindertes oder fehlendes sexuelles Verlangen. Sie kann körperliche, emotionale oder beziehungsbezogene Ursachen haben. In der Sexualtherapie geht es darum, den Ursachen auf den Grund zu gehen und Wege zu finden, wie Sexualität wieder als positiv erlebt werden kann – ohne Leistungsdruck oder Erwartungshaltung.
Sexuelle Unzufriedenheit
Sexuelle Unzufriedenheit bezieht sich auf das Empfinden, dass die eigenen sexuellen Bedürfnisse in einer Partnerschaft nicht erfüllt werden. Dies kann durch mangelnde Kommunikation, unterschiedliche Vorlieben oder äußere Stressfaktoren bedingt sein. In der Sexualtherapie wird daran gearbeitet, die Ursachen zu identifizieren und gemeinsam mit dem Partner Lösungen zu entwickeln.
Sicherheit im Nervensystem
Ein zentrales Ziel vieler therapeutischer Ansätze ist es, ein Gefühl von Sicherheit im Nervensystem zu fördern. Dazu gehört die Fähigkeit, Anspannung zu regulieren, Übererregung abzubauen und Ruhe zuzulassen. In der Therapie wird z. B. mit Atem, Körperkontakt, Erdung und Co-Regulation gearbeitet.
Somatische Marker
Somatische Marker sind körperliche Reaktionen, die unbewusst mit bestimmten Erinnerungen, Gefühlen oder Entscheidungen verknüpft sind. Sie geben Orientierung, auch wenn rationale Klarheit fehlt. In der körperpsychotherapeutischen Arbeit wird geübt, diese Signale zu spüren, zu interpretieren und in die Selbstregulation einzubeziehen.
Somatisierung
Somatisierung bezeichnet das Auftreten körperlicher Beschwerden, für die keine ausreichende medizinische Ursache gefunden wird, die aber im Zusammenhang mit psychischer Belastung stehen. Häufig sind dies Schmerzen, Magen-Darm-Beschwerden oder Erschöpfung. In der Psychotherapie wird der Zusammenhang zwischen Körper und Psyche behutsam erkundet.
Somatisierungsstörung
Die Somatisierungsstörung ist durch körperliche Beschwerden gekennzeichnet, für die keine ausreichende medizinische Erklärung gefunden wird. Häufig sind mehrere Organsysteme betroffen. Die Beschwerden sind real und belastend. In der Therapie geht es um die Verbindung zwischen Körper und Psyche sowie um Stressregulation.
Soziale Angst
Soziale Angst bezieht sich auf die Furcht, im Kontakt mit anderen negativ bewertet, beschämt oder abgelehnt zu werden. Sie zeigt sich in Redeangst, Rückzug oder Vermeidung von Aufmerksamkeit. Die therapeutische Arbeit stärkt Selbstsicherheit, Ausdrucksfähigkeit und den Umgang mit sozialen Herausforderungen.
Soziale Angststörung
Menschen mit paranoider Persönlichkeitsstörung neigen zu übermäßigem Misstrauen, fühlen sich leicht verletzt und interpretieren Handlungen anderer oft als feindlich. Beziehungen sind durch Distanz, Kontrolle und Rückzug geprägt. Therapie erfordert eine stabile, vertrauensvolle Beziehung und fördert das Überprüfen eigener Gedankenmuster.
Soziale Phobie
Bei der sozialen Phobie besteht eine starke Angst vor negativer Bewertung durch andere. Betroffene vermeiden soziale Situationen oder erleben sie unter erheblichem Stress. Sie befürchten, sich zu blamieren oder unangenehm aufzufallen. In der Therapie wird an Selbstsicherheit, Exposition und dem Umgang mit Scham gearbeitet.

Soziale Rückversicherung
Soziale Rückversicherung beschreibt das Suchen nach Zeichen von Sicherheit, Akzeptanz oder Verbindung im Kontakt mit anderen – etwa durch Blickkontakt, Zuspruch oder Gestik. Sie hilft dem Nervensystem, sich zu beruhigen. In der Therapie wird sie bewusst genutzt, um Co-Regulation und zwischenmenschliche Sicherheit zu fördern.
Soziales Geschlecht (Gender)
Das soziale Geschlecht umfasst die gesellschaftlich zugeschriebenen Rollen, Erwartungen und Verhaltensweisen, die mit „männlich“ oder „weiblich“ verbunden werden. Es unterscheidet sich vom biologischen Geschlecht. In der Beratung wird erkundet, wie Menschen ihre Geschlechtsidentität jenseits von Rollenerwartungen erleben.
Soziales Panorama nach Lucas Derks
Das Soziale Panorama ist ein Modell, das davon ausgeht, dass wir innere Bilder von Beziehungen im Raum verorten – z. B. wo jemand „gefühlt“ steht. Diese inneren Landkarten lassen sich therapeutisch bearbeiten, um Beziehungen, Selbstbild oder innere Distanz neu zu gestalten.
Sprachen der Liebe
Menschen zeigen und empfangen Liebe auf unterschiedliche Weise – durch Worte, Zeit, Berührung, Geschenke oder Taten. Wenn diese „Sprachen“ nicht zueinander passen, kann Liebe übersehen werden. In der Therapie wird erforscht, wie beide einander besser erreichen und verstanden werden können.
Sprachlose Partnerschaft
Wenn Gespräche nur noch funktional sind – über Kinder, Alltag, Termine –, geht emotionale Tiefe verloren. In der Paartherapie wird erkundet, was zum Verstummen geführt hat – und wie echte Begegnung wieder möglich werden kann, in kleinen, echten Schritten.
Stabilisierung
Stabilisierung bezeichnet therapeutische Maßnahmen, die das emotionale Gleichgewicht fördern und die Selbstregulation stärken – besonders bei Traumafolgestörungen. Sie schafft eine sichere Basis, bevor traumatische Inhalte behutsam bearbeitet werden. Zu den Methoden gehören z. B. Atemübungen, Imaginationstechniken oder Achtsamkeit.
Ständige Selbstbeobachtung
Ständige Selbstbeobachtung beschreibt ein übermäßiges Achten auf das eigene Verhalten, Denken oder Sprechen – häufig aus Angst, Fehler zu machen oder bewertet zu werden. Sie kann zu Unsicherheit, Selbstzweifeln oder sozialem Rückzug führen. In der Therapie wird an Sicherheit, Selbstvertrauen und innerer Freiheit gearbeitet.
Stärken als Paar erkennen
Inmitten von Konflikten geht oft verloren, was das Paar eigentlich ausmacht – Vertrauen, gemeinsame Werte oder durchstandene Krisen. In der Paartherapie wird nicht nur auf Probleme geschaut, sondern auch auf Ressourcen: Was hält uns zusammen? Und wie können wir darauf aufbauen?
Störung durch Dritte
Manchmal mischen sich Außenstehende zu stark ein – Eltern, Freunde, Ex- Partner:innen. Das kann Spannungen verstärken oder Loyalitätskonflikte auslösen. In der Therapie wird geklärt, wie das Paar sich abgrenzt und als Team nach außen auftritt.
Streitkultur
Nicht ob ein Paar streitet, sondern wie, macht den Unterschied. Manche streiten laut, andere schweigen. Manche greifen an, andere ziehen sich zurück. In der Therapie wird eine Streitkultur gefördert, in der Unterschiedlichkeit Raum hat – ohne Verletzung.
Stress
Stress bezeichnet die körperliche und psychische Reaktion auf Anforderungen, die als belastend oder überfordernd erlebt werden. Dauerhafter Stress kann zu Erschöpfung, Reizbarkeit oder Schlafstörungen führen. Therapeutische Ansätze helfen, Stressmuster zu erkennen und gesündere Bewältigungsstrategien zu entwickeln.
Stressreaktion und das Nervensystem
Das autonome Nervensystem steuert unbewusst Körperfunktionen wie Atmung, Herzschlag oder Muskelanspannung. Bei Stress oder Trauma reagiert es mit Übererregung (Kampf/Flucht) oder Erstarrung. In der Therapie wird mit Körperwahrnehmung, Atem und Regulationstechniken gearbeitet, um das Nervensystem wieder ins Gleichgewicht zu bringen.
Submodalitäten
Submodalitäten beschreiben im NLP die feinen Eigenschaften innerer Sinneswahrnehmungen – z.  B. Helligkeit, Entfernung oder Tonhöhe eines inneren Bildes oder Klangs. Veränderungen dieser Submodalitäten können die emotionale Wirkung einer Erinnerung oder Vorstellung deutlich beeinflussen. Sie werden gezielt zur Veränderung innerer Repräsentationen genutzt.
Suchterkrankung
Suchterkrankungen sind durch das zwanghafte Verlangen nach einer Substanz oder einem bestimmten Verhalten gekennzeichnet – trotz negativer Folgen. Unterschieden wird zwischen stoffgebundenen Süchten (z. B. Alkohol, Medikamente, Drogen) und nicht-stoffgebundenen (z. B. Spielsucht, Internetsucht). In der Therapie stehen Aufklärung, Rückfallprophylaxe und emotionale Stabilisierung im Fokus.
Suizidgedanken
Suizidgedanken sind Gedanken daran, das eigene Leben zu beenden. Sie entstehen häufig in schweren depressiven Phasen, bei Überforderung oder innerer Leere. Auch wenn sie nicht zwangsläufig zu Handlungen führen, sind sie ernst zu nehmen. In der Therapie geht es um Stabilisierung, Krisenintervention und Perspektiventwicklung.
Systemische Paartherapie
Die systemische Paartherapie betrachtet das Paar nicht isoliert, sondern im Zusammenhang mit Familie, Herkunft und Beziehungsmustern. Es geht darum, Rollen, Erwartungen und Wechselwirkungen sichtbar zu machen. Die Therapie bietet neue Perspektiven und fördert Veränderung durch Fragen, Reflexion und kleine, konkrete Schritte.
Systemische Sichtweise
Die systemische Sichtweise betrachtet Menschen nicht isoliert, sondern in ihrem Beziehungs- und Lebenskontext. Symptome werden als Ausdruck von Wechselwirkungen im System verstanden – z. B. in Familien, Partnerschaften oder beruflichen Strukturen. Die Therapie zielt auf neue Sichtweisen und konstruktive Veränderungen im gesamten System.

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